Wie regionale Medienhäuser wieder attraktive Arbeitgeber werden
Früher standen die Bewerber Schlange, heute engagieren regionale Verlage mitunter sogar Headhunter, um gewöhnliche Redaktionsstellen zu besetzen. „L100 – Die Tagung für Führungskräfte im Lokaljournalismus“ beschäftigt sich am 25. und 26. September im Schloss Esterhazy in Eisenstadt unter anderem mit Recruiting und Personalführung.
Das Personalthema ist längst auch bei den Medienhäusern angekommen. Wobei regionale Häuser dabei deutlich mehr leiden, als überregionale. Es gibt aber auch interessante Beispiele, die Vorbildcharakter haben und zum Nachahmen einladen.
Die Stimme Mediengruppe in Heilbronn geht neue und altbekannte Wege. Markus Merz, Redaktionsleiter der Tochter-Gesellschaft echo24.de, stellt in Eisenstadt vor, wie das Medienhaus erfolgreich die besten Köpfe findet, fördert und hält.
Das Employer-Branding-Konzept des Landwirtschaftsverlages in Münster erklärt Personalleiter Cord Brandes. Durch gezielte HR-Projekte ist der Landwirtschaftsverlag in Münster zu einem der beliebtesten Medien-Arbeitgeber geworden. Im jährlichen Ranking von kress pro belegt der Verlag konstant einen der Spitzenplätze. Brandes stellt fünf Beispiele seiner Arbeit vor, die auch für Regionalmedien interessant sein könnten.
Personalberaterin Jessica Bunjes von HAPEKO erklärt im Gespräch mit „medium magazin“-Chefredakteur Alexander Graf, wie Medienprofis von der Arbeit im Lokalen überzeugt werden können.
Die Landeszeitung Lüneburger Heide entwickelt einer neuen Redaktionskultur. „Da stecken wir mittendrin, haben in den vergangenen Monaten viele Workshops hinter uns gebracht, neue Rollen-Profile entwickelt, neue Baustellen aufgemacht und andere endlich abgeschlossen. Insgesamt ein sehr langwieriger, aber wie wir glauben lehrreicher und wertvoller Prozess mit und für das Team und letztlich auch für unsere Produkte“, sagt Redaktionsleiterin Katja Hansen, die den Prozess in Eisenstadt vorstellen wird.
Weiter Remote, halb-halb oder wieder komplett zurück in die Redaktion? Wie die Pandemie die Arbeitswelt der Redaktionen verändert hat und was das für künftige Organisation der Redaktionsarbeit bedeutet, untersucht Marcus Hebein, Chefredakteur der „Schweizer Journalist:in“.
L100 will idealerweise nicht mehr als 100 kluge Köpfe aus dem Lokaljournalismus versammeln. 25 Sessions beschäftigen sich mit Recruiting, Führung, Künstlicher Intelligenz, Strategie, Content und Innovation bei regionalen Medienhäusern. Die Fachtagung richtet sich an Führungskräfte aus Redaktion und Management bei Lokalzeitungen, lokalen Digitalmedien, Lokal-TV und Lokalradio aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Veranstalter sind der Medienfachverlag Oberauer und die FH Burgenland.
Infos zum Programm und Anmeldung: www.L100.eu